Catja Rauschenbach, geboren in Vaduz, 1949 als Tochter eines Maschinenbau-Ingenieurs der zum Aufbau der Press-und Stanzwerke AG Eschen nach dem 2. Weltkrieg aus der Schweiz nach Liechtenstein berufen wurde.

Zusammen mit 5 Geschwistern wuchs sie in Vaduz, später in Schaan auf. Dort besuchte sie die Volksschulen. Mit den Eltern, beide passionierte Bergsteiger und Wildwasserfahrer, durchlebte sie ihre Kindheit in den Liechtensteiner Bergen

Ihr Spielplatz waren die Wälder, der Rhein, die Sandbanken, die Felder zwischen Schaan und Vaduz. Ihre späteren fotografischen Arbeiten wie “Der Rhein quellnah — ein Jahreszyklus”, “Flussmenschen”, “MenschenWald”, “Im Spiel mit der Landschaft find ich Dich” (Fotografie und Skulpturen) basieren auf diesen von der Natur stark geprägten Jugendjahren in Liechtenstein.

„Wir“ erzeugen eine Existenz, indem wir die Elemente einer dreifachen Identität auseinandernehmen … Was das Ding ist, was es nicht ist, und die Grenze dazwischen … Die Existenz erlischt, wenn wir sie wieder zusammenfügen.

George Spencer-Brown

Im Anschluss an Sekundar- und weiterbildende Schulen in England und Frankreich, sah sie sich auf Druck der Eltern gezwungen eine Berufswahl zu treffen. Ihr Wunsch – die Kunstgewebeschule – wurde nicht erlaubt, da es eine brotlose Sache sei. So entschied sie sich für die Fotografenlehre bei Fotograf Walter Wachter in Schaan. Diese Lehre weckte in ihr ein Interesse für die Fotografie, als ein “Lichtzeichnen”, welches sie dann in Wien 1973/74, nach dem Besuch der Höheren Grafischen Bundeslehranstalt, als ein Mittel erkannte ihre Gedanken auszudrücken und zu einer Leidenschaft entwickelte. Mit ihrer Arbeit “Das schwarze Wien” erzielte sie nach dem Prager Fotografen Jiří Tiller die Auszeichnung “Silber” und erhielt die Zulassung zur Innung der Meisterfotografen in Österreich.

Während einer kurzen Ehe gründete sie ihr erstes Atelier für Fotografie in St Gallen, zog aber bald darauf mit den drei Kindern – Florian Kühne, David Moorbach und Ursula Troisio – allein zurück nach Liechtenstein.

In ihrem Atelier für Fotografie in Triesenberg schaffte sie den Durchbruch zur Fachfotografin für die Werbe- und Kunstfotografie. Es entstanden viele realisierte Briefmarkengestaltungen, Publikationen von Texten und Fotografien in Kunstbüchern wie “Das Kloster Bigorio“, “Schaaner Kirchenbuch“, “Liechtensteiner Almanach“, sowie kunstfotografische Arbeiten über “Triesenberg”, “Klosterleben”, “Die alten Leute”, “Kunstschaffen in Liechtenstein” (Landesarchiv). Mit dem Beginn des modernen Bauens in Liechtenstein hat sie mit ausdruckstarken Fotografien Ihre Begeisterung für die gute Architektur dargestellt.

Als die drei Kinder erwachsen und ausgeflogen waren, entschloss sie sich zur Weiterbildung an der Bildhauerklasse der Hochschule für Gestaltung in Zürich. Mit der Skulptur aus der Papierfläche der Fotografie in eine dritte Dimension herauszutreten stellt eine Weiterentwicklung ihres Schaffens dar. Die Skulpturen – Menschen, mit dem Körper sprechend – “stehen” vor ihrem Hintergund, der grossformatigen Fotografie – der Mensch in der Beziehung zum grossen Raum der Landschaft, seiner Wohnung, oder der Stadt. In Hamburg, Strassburg und Liechtenstein hat sie ab 2002 Skulpturen und Fotografien ausgestellt. 

Heute lebt sie umgeben vom Wald wieder “über” dem Rhein und arbeitet an diversen Projekten: “Rhein—Themse” dem “MenschenWald“, (Skulpturen und Fotografien) und mehr.